17
Mrz
2024
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Tag der Gegensätze

Markttag! Der Wecker klingelt um 5h und ich liege schon seit ein paar Minuten hellwach im Bett. Nachts vibriert die ganze Stadt und die Stimmung steckt einfach an, kein Anzeichen von Müdigkeit…
Der frühe Vogel zieht mich raus in die Straßen von Dong Van, der Stadt, die niemals schläft.
Es hat schon seine eigene Magie frühmorgens im Dunkeln durch die Gänge des Dong Van Markts zu schlendern, der langsam erwacht. Die Priorität ist hier offensichtlich: die Garküchen sind schon gut gefüllt, während an den anderen Ständen erst die Planen gelüftet und Waren ausgebreitet. Langsam füllt sich der Markt mit Leben. Heiter, dicht gedrängt, laut und die Menschen mit einem erwartungsfrohen Lächeln im Gesicht.
Ich lasse mich treiben und werde ganz selbstverständlich Teil der Gemeinschaft. Wir lachen, wundern uns über dieses und jenes, tauschen Preise aus. Fachsimpeln, welches Ferkel schöner ist, ob die Haarspitzen kurz genug getrimmt wurden und ob die neue Schürze passt. Und warten dann gespannt, wie die Waage ausschlägt, bevor wir uns mit kleinen Snacks stärken.
Um 12 Uhr ist der Spuk so plötzlich vorüber, wie er angefangen hat. Die Stände sind eingepackt und die letzten Überbleibsel auf den Straßen sauber gefegt.
Auch für uns geht es weiter. Anh Hung spielt wieder mal eine sehr erfolgreiche Tetrispartie mit unserem Gepäck und manövriert uns souverän über jede Schotterpiste.
Durch die Nebelfelder geht es langsam zurück gen Hà Giang. Und wir werden merklich wehmütig, die letzte Station vor Hanoi…
Und wieder mal haben Ly und Heiko eine Überraschung für uns parat um die Stimmung gar nicht erst abtrifften zu lassen: Zimmer mit Aussicht und Gourmetküche im VIP Zimmer. Wieder mal on point. Ohne Zweifel die beste Reisebegleitung, die man sich wünschen kann!
Abends haben wir aber immer noch nicht genug Eindrücke gesammelt, sodass wir bei einer von Steffens berühmter Mindclass‘ den Abend ausklingen lassen. Hier verrate ich aber nicht mehr, das muss man selbst mitgemacht haben 😉
Was mir zum Ende meines letzten Blogbeitrags noch bleibt ist die Suche nach einem Titel. In den vergangenen Tagen hatte sich der meist schon regelhaft von selbst aufgedrängt. Heute fällt es schwer einen gemeinsamen Nenner zu finden, weil dieser Tag so einzigartig war, so voller verschiedener Eindrücke, erst hektisch, laut, dann die „Monotonie des Busreiseenden“ (Fotostopp, Schlafen, Turnen beim Ein- und Aussteigen, Repeat) unterschiedlicher hätte es nicht sein können. Und dann fiel es mir wie Schuppen von den Augen: Es war der Tag der Gegensätze.
Anne Claes