14
Mrz
2024
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Keine Frösche ist auch schön

Was war das eine herrliche Nacht in Quan Ba, ruhig einfach nur ruhig. Lediglich unser Hauswachhund meinte ab und zu mal den Lauten machen zu müssen und die Hähne erledigten morgens ihren Weckerjob aber ansonsten nichts. Keine quakenden Frösche, die einen die ganze Nacht über begleiten und den Schlaf stören, ich glaube es tat uns allen gut. Morgens bin ich erstmal eine kleine Runde rund um unsere Anlage gelaufen, keiner wach außer eine Einheimische die wohl die Büffel füttern ging. Das Ganze im herrlichen Morgennebel der zwischen den Bergen langsam den Kampf gegen die Morgensonne verlor. 

Apropos Nebel, wie schnell man doch aus Fotografensicht Nebel zu schätzen weiß. Während man in heimischen städtischen Gefilden diesen eher als störend empfindet, zaubert er hier wunderbare Landschaften. Einzelne Elemente werden freigestellt, Störendes verschwindet und man erlebt eine sehr reduzierte Bildsprache der Natur, einfach nur schön. Unser Busfahrer mag das sicher ganz anders sehen, kutschiert er uns wunderbar durch die herrlichen, nebeligen, kurvenreichen Passtrassen aber wenn es nach mir geht ,darf der Nebel morgens erst ein bisschen später verschwinden. 

Die erste Station des Tages war Lung Tam ein kleines Dorf, in dem wir mit der Kunst der Leinenstoffherstellung vertraut gemacht wurden. Faden für Faden, erst gezogen, dann gesponnen, verwebt und anschließend mit Naturfarben von Hand bemalt. So enstehen, Taschen, Teppiche, und vieles mehr, wunderschön anzusehen, gerade wenn man weiß wieviel Mühe in jedem einzelnen kleine Stück steckt. Die größtenteils älteren Damen ließen sich durch uns auch nicht von Ihrer Arbeit abbringen und so konnten wir die Herstellung mit der Kamera begleiten und der eine oder andere ein Mitbringsel als Erinnerung erwerben. Da ich weiß, was ich noch in Hanoi alles kaufen will und meine Tasche eh bald platzt habe ich mich mal zurück gehalten. Dass man aber ohne schlechtes Gewissen nichts gekauft zu haben nach Hause fahren kann, haben wir mittags auf dem Rückweg gesehen, als ungefähr die zehnfache Menge an Touristen vor Ort war und sicherlich dafür Sorge getragen haben, dass der Umsatz stimmt. Danke an Ly und Heiko fürs Planen, morgens früh raus hat eben seine Vorteile ! Nach vielen kurvenreiche Bergstrassen und etlichen Motorrollergruppen mit lustigen Helmen, durften wir noch ein wenig in die Drohnenfliegerei reinschnuppern. Ein kleiner Fluss mit ein paar spielenden Kindern bot ein schönes Szenario um sich mal selbst an den Joysticks auszuprobieren. Danke an Steffen für den kleinen Exkurs. Danach noch lecker Mittagessen, zurück zur Anlage, ein Workshop und dann wieder Ruhe und Akkus auftanken für die nächsten Tage. 

Mein Fazit des Tages: Ruhe in Kombination mit etwas Programm war zu diesem Zeitpunkt perfekt, Nebel ist grandios und ich verstehe nicht was Miss Piggy an Kermit fand.

Jörg Brücker