Vom Loslassen und Annehmen, Dien Bien Phu
Wenn Theorie Praxis wird und dein Leben auf den Kopf stellt. Du dir selbst begegnest in einer völlig fremden Situation. Du vor dir selbst am liebsten weg rennen möchtest, dann ist einer der ehrlichsten Momente deines Daseins. Hast du dann noch den Mut demütig zu sein, dann beginnt eine Reise des Loslassens und Annehmens.
Als Steffen in seinem Logbuch Vietnam schrieb, dass ihm dieses Land den Kopf gewaschen hat und er als ein anderer zurückging als er gekommen ist, waren es Worte, die ich verstand, aber nicht erfühlen konnte. Und nun bin ich selbst hier, erlebe am eigenen Körper diesen Waschgang und denke mir wie recht er hat.
Sich in einem Land zu bewegen deren Sprache man nicht spricht, in dem man auf seine Intuition und sein Einfühlvermögen angewiesen ist, muss man sich öffnen, sich dem neuen Erfahrungen hingeben und manchmal auch alte Gewohnheiten ablegen und vor allem bereit sein nicht auf sein Recht zu beharren. Nur dann können wir auch wachsen und uns weiter entwickeln. All das und noch so vieles mehr passiert hier mit uns. Unter der wunderbaren Obhut von Ly, Heiko und Steffen und der Gemeinschaft der anderen Mitstreitern. Fast mystisch und abgesprochen macht jeder für sich seine Erfahrungen, fällt hin, die anderen helfen ihm auf und gemeinsam gehen wir weiter.
Dieser gemeinsame Wachstum macht uns um so vieles stärker, reicher und unglaublich verbindend. Es fühlt sich so schön an zu wissen allen geht es so und nicht nur bei mir sind die Stärken auch die größten Schwächen. Zu sehen wie sich einer nach dem anderen wie ein Blüte, die die Sonne erblickt, öffnet ist ein wunderbares Gefühl. Und all das machen diese einzigartigen Menschen hier möglich. Sie öffnen ihre Herzen, betrachten uns als willkommene Gäste und schenken uns so viele besondere Momente, dass ich vor Glück fast explodieren möchte.
Danke Vietnam, dass du mir das Geben bei bringst, mein Herz öffnest und auch mich als einen anderen Menschen nach Hause gehen lässt als ich gekommen bin.