Ankommen, Reinkommen und Wohlfühlen.
Am Donnerstag Abend sind Melanie und ich nach knapp 19 Stunden Anreise endlich in Hanoi gelandet. Nach der überraschend kurzen Einreiseprozedur wurden wir schon von unserem „Fahrer“ in Empfang genommen, welcher uns schnurstracks zu unserer Herberge für die nächsten drei Nächte gebracht hat, das wunderbare Viethouse von Ly und Heiko. Auf der etwa halbstündigen Fahrt vom Flughafen in die Innenstadt, schlich sich bei mir direkt das wohlige Gefühl ein wieder in Asien zu sein. Was habe ich dieses Hupen und das Gewusel auf den Straßen vermisst.
Als wir gegen neun Uhr am Hotel angekommen sind, saßen die anderen „Langnasen“ aus unserer kleinen Fotofamilie inkl. Ly, Heiko und Steffen bereits vor dem Hotel und haben auf uns gewartet. Die herzliche Begrüßung ließ direkt wieder das Kennenlerntreffen vor ein paar Wochen in Erinnerung rufen und ich merkte, obwohl man sich bisher erst einmal gesehen hat, dass ich diese Truppe schon ein bisschen vermisst habe. Nach kurzer Inforunde ging es dann direkt ins Bett.
Der nächste Morgen begann früh um sechs Uhr mit einem Spaziergang zum Hoan-Kiem-See. Hier hatten wir knapp zwei Stunden Zeit um erste Eindrücke der herzlichen Art des vietnamesischen Volkes zu gewinnen. Überall um den See traf man gut gelaunte Menschen, die in aller Frühe ihrem Morgensport nachgehen und lachen und tanzen und und und. Wenn ich in Deutschland jemand sagen würde, dass ich um halb sechs Uhr morgens erstmal zum Tangotanzen an den See gehe, würde man bestimmt direkt einen Vogel gezeigt bekommen. Vom Lachyoga ganz zu schweigen.
Endorphingeschwengert sind wir dann alle zum Frühstück gegangen. Hier gab es dann erstmal scharfe Suppe. Damit wurde meine Magen- und Darmflora direkt auf vietnamesisch umprogrammiert. Nach dem reichhaltigen Frühstück begann der erste Workshop von Steffen inkl,.der Vorstellung unserer „Klammer“, dem Thema, dass sich jeder persönlich ausgesucht hat. Ly und Heiko konnten direkt bei jedem Thema Ihren Senf dazugeben und halfen uns sehr damit, ob das Thema überhaupt umsetzbar ist. Steffen führte uns dann in die hohe Kunst der Reportagenfotografie ein. Anschließend wurden wir auf Hanoi losgelassen. Für mich war das der erste richtige Berührungspunkt mit der Stadt. Nach etwa zwei Minuten hatte ich mich an den Lärm und an den Verkehr gewöhnt und die Vorfreude endlich anfangen zu können hat überhand genommen. Abends sind wir dann noch alle zusammen lecker essen gegangen. Nach dem Essen hab im mir noch Ela geschnappt und wir sind nochmal um den See gezogen. Hier gab es dann noch etwas Nightlife zu bewundern.
Für den nächsten morgen hatte ich mich mit Alex verabredet, um zusammen fotografieren zu gehen. Es war mal wieder sechs Uhr. Als ich runterkam, saßen bereits Linda und Melanie im Foyer, welche sich unabhängig von uns ebenfalls zum Fotografieren verabredet hatten und sogar dasselbe Ziel wie Alex und ich hatten. Zu viert haben wir uns dann Richtung Bahnhof auf die Reise gemacht. Anschließend gab es wieder scharfe Suppe. Gut gestärkt begann dann der zweite Workshop von Steffen. Dieses mal ging es um Psychologie und Wahrnehmung und es wurden die ersten Bilder besprochen. Nach dem Workshop konnten wir wieder Hanoi unsicher machen. Ich bin mit Shankho Richtung Ho-Chi-Minh-Mausoleum gelaufen, welches leider um diese Uhrzeit bereits geschlossen war. Wir hatten trotzdem eine gute Zeit und sind auf dem Rückweg wieder auf den Bahngleisen gelandet. Auf einmal wurde es etwas hektisch und zwei Bahnangestellte haben die Gleise mit Schranken abgesperrt. Gut, dass Shankho und ich noch innerhalb der Schranken waren ;-). In Deutschland undenkbar. Sekunden später ist gefühlt nur Zentimeter ein Zug an uns vorbeigedonnert.
Abends gab es dann wieder ein gemeinsames Abendessen und eine erste Feedbackrunde. Hier gab es die ersten Tränen und man merkte direkt, dass dieser Trip alles andere als ein normaler Urlaub werden wird. Ich freue mich schon auf die kommenden Abenteuer und auf die intensive gemeinsame Zeit mit meiner neuen Fotofamilie. Bis bald.
Bild und Text Tobias Löhr (www.tobias-loehr-fotografie.com)
Bin total und komplett sprachlos und begeistert, die Fotos sind so volle Leben und Energie- habe sowas schon lange nicht mehr gesehen. Einfach grandios.