Dien Bien Phu
Puh, was für ein Tag, ich weiß gar nicht wie ich diesen wundervollen Tag in Worte fassen kann. Es war einfach toll, genial, „mega“ und voller Energie, Streit, Versöhnung und viel, viel Lebensfreude. Einfach nur Puh, ja richtig es ging nach Dien Bien Phu, westlich von Hanoi durch die Berge.
Nach einem leckeren Frühstück (ja es gab wieder Suppe) – niemals dachte ich, ich könnte zum Frühstück Suppe essen, aber kein Problem, mann gewöhnt sich daran. Auch Suppe mit Stäbchen gelingt mir nun schon ganz gut. Es ging los in Richtung Berge. Rein in unseren kleinen Bus und rein in das Leben der Bergvölker. Nach wenigen Kilometern tönt es auf einmal aus den hinteren Reihen „Dưng Yen“. Wie? Was? Hat sich da jemand die Vokabeln von Heikos letzter Vietnamesischstunde gemerkt!? Das heißt soviel wie stehen bleiben und unser Fahrer blieb schlagartig stehen. Auf unser „Halt!“, „Stop!“ und „Hier bitte!““ hatte er nie reagiert. Wie auch, er ist Vietnamese. Wir halten an einem schönen Markt…
Wahnsinn, was die Menschen alles so auf dem Markt verkaufen. Jeder kommt mit seinen Schweinen, Hühnern, Fischen, Gemüse und vielem mehr, was man so braucht hier oben. Es macht das Herz froh, soviel Freundlichkeit in den Augen der Menschen hier oben zu sehen und wie sie ihre Sachen verkaufen.
Die Fahrt ging sehr spannend weiter, jeder der hier irgendein Vehikel fährt weiß auf jeden Fall wo die Hupe ist und benutzt diese auch sehr intensiv. Es passiert aber auch nichts bei den riskanten Überholmanövern, na ja fast. Es rutscht schon mal ein LKW in den Graben runter und alle kommen herbei geeilt um zu helfen:
Weiter ging die Fahrt im Bus. Alle hörten sehr aufmerksam zu, was Steffen uns über Ursache und Wirkung erzählt und was das alles mit unseren Gedanken macht (und irgendwann unser Schicksal bestimmt). Ganz schön tiefgreifend. Ob ich das alles so verstanden habe… Mein Unterbewusstsein bestimmt. Da lese ich sicherlich in unserem sehr liebevoll gestalteten Manuskript noch mal nach.
Nach der Mindclass-Stunde stoppten wir, um raus in ein Dorf zu stürmen… Ach Halt! Das war ja unser Disput. Also – nicht rausstürmen und drauf los knipsen, wie irgendwelche Jäger auf Beute. Schön zu zweit, sich ein Ziel setzen und den anderen bei seiner Idee unterstützen. Ich zog mit Jürgen los um meine ersehnte Schule unter die Lupe zu nehmen. Es dauerte nicht lange und wir fanden in dem Ort eine schöne Schule, welche mich sehr an meine DDR-Zeit erinnerte (mehr von innen als von außen). So tasteten wir uns langsam vor und wurden sehr freundlich eingeladen herein zu kommen. Spielerisch gewannen wir die Aufmerksamkeit der Kinder.
…und nachdem ich die ersten gemachten Fotos ausdruckte, war die Stunde für den Lehrer gelaufen. Er sammelte die Schulbücher ein und wir hatten viel Spaß mit den Schülern und dem Lehrer. Die Kinder schauten so voller Neugier auf den kleinen Drucker, aus dem langsam ein Bild kommt. Sie konnten es kaum erwarten und freuten sich so herzlich als sie dann endlich das Foto in Händen halten durften.
Das Eis war endgültig gebrauchen, wir durften sogar noch ein Klassenbild machen und das ganz ohne vietnamesischen Vokabeln – die hatten wir vor lauter Aufregung komplett vergessen. Dabei hatten sich Heiko und Ly – unsere Tour-Eltern – soviel Mühe gegeben…
Wir kamen eigentlich gar nicht mehr weg und würden wahrscheinlich immer noch in der Schule sein, eng umrungen von ganz vielen Kindern.
Zurück zu den anderen, sahen wir schon, das es dort ähnlich spaßig zu ging. Kinder beobachteten wie Steffen ein neuen Film in seine Widelux einlegen will. (analoge Panoramakamera aus den 90’)
Alle waren begeistert und stiegen voller Euphorie in unser Fahrzeug, 400 km weit weg von Hanoi waren wir nun schon.
Eine malerische Landschaft begleitete uns auf der Fahrt.
Und jeder legt sich ins Zeug um ein tolles Foto zu machen, auch manchmal in den Dreck.
Im nächsten Dorf wollten wir unseren Charme spielen lassen, um den Kontakt zu den Bewohnern zu knüpfen, was uns super mit einer Flugstunde geglückt ist. Jürgen hatte kleine Flugzeuge mitgebracht. So hatten wir die Kinderherzen erobert und haben sehr viel gelacht.
Angekommen in Dien Bien Phu ließen wir den Abend mit einem kleinen Spaziergang ausklingen. Und da es heut so warm war, ist es verständlich das abends noch gearbeitet wird. Was für ein fleißiges Völkchen, diese Vietnamesen. Ich bin so froh bei dieser Tour dabei sein zu dürfen. Danke von einem überaus glücklichen Ralf
Fotos und Text: Ralf Mosmann www.mosimanns.de
Lieber Ralf,
Xin chào!
Ich freue mich auf mehr! Ich wünsche euch viel Freude und wunderbare Erlebnisse!
Trân trọng
Uta
Lieber Ralf,
es ganz tolle Fotos, die wunderbare Eindrücke übermitteln- ich bin begeistert und werde dieses Land ganz sicher demnächst selbst bereisen. Wir wünschen dir noch viele interessante Begegnungen und Erlebnisse auf der Reise durch dieses fremde Land und vielleicht ein bisschen auch zu dir selbst. Ganz liebe Grüße vom Schwesterchen.
Hallo Ralf und „Reisende“
toll, dabei sein zu dürfen….
Spannende und schöne Berichte, tolle Bilder, ich glaub Vietnam könnte mir auch gefallen.
Und ja, ich bekomme tatsächlich ein wenig Fernweh und „Sehn-Sucht“.
Aber das ist ja schon wieder eine andere Geschichte….
Ich freu mich drauf 😉
Bleibt behütet auf Eurer Reise mit vielen tollen Eindrücken,
Ostern naht, Ralf….
Grüße Hartmut
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